Biodynamie

Was bedeutet „biodynamisch“?

Das Wort „biodynamisch“ setzt sich aus zwei Begriffen zusammen: „bio“ heißt, dass den Lebensgesetzen entsprechend vorgegangen wird, „dynamisch“ unterstreicht, dass auch die „Kräfte“ (oder Organisationsprinzipien) berücksichtigt werden, die in den Stoffen und auf diese wirken.

Die Tierhaltung

Der Betrieb muss Tiere halten: Die wichtigsten sind Rinder mit ihrer außergewöhnlichen Fähigkeit, die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen.

Die Tiere müssen genügend Bewegungsfreiheit haben und das ihrer Art entsprechende Futter erhalten, wobei die Möglichkeit zum Weidegang gegeben sein muss.

 

Die biodynamischen Präparate

Bei den Präparaten handelt es sich um natürliche Stoffe – Heilkräuter, Dung und Silizium -, die besonders vorbereitet werden (z. B. Einarbeiten oder Aussetzen an die Sonne zu bestimmten Zeiten des Jahres) und für folgende Anwendungen in Mindestdosen zum Einsatz kommen: Reifungsbeschleunigung des Komposts und Verstärkung der positiven Wirkung des Düngers auf den Boden; Intensivierung der Humusbildung und der Wurzelentwicklung der Pflanzen im Boden; positive Beeinflussung des Wachstums, des Reifeprozesses und der Vermehrung der Pflanzen.

Welches sind die Unterschiede zur biologischen Landwirtschaft?

Wie bei den anderen Methoden des biologischen Anbaus wird versucht, im Einklang mit dem ökologischen Gleichgewicht vorzugehen, ohne es zu verändern: Die Verwendung von chemischen Syntheseprodukten zum Düngen und für den Pflanzenschutz ist ausgeschlossen. Die biodynamischen Produktspezifikationen (Demeter) sind strenger als die für den biologischen Anbau nach der EG-Verordnung. Der biodynamische Betrieb ist ein regelrechter lebender Organismus mit möglichst geschlossenem Kreislauf: Der organische Dünger wird innerhalb des Betriebs produziert, welcher die Vielfalt und den Fruchtwechsel sowie die Haltung von Tieren gewährleisten muss. Der große Unterschied zum biologischen Anbau besteht darin, dass zur genauen Kenntnis der biologischen Prozesse der Natur ein neues Element hinzukommt: die Erkenntnis, dass ein spirituelles Wesen in allem wirkt, was auf der Erde lebt.

Auf dieser Erkenntnis basiert die Entwicklung der biodynamischen Präparate: Neue, nicht in der Natur vorhandene Stoffe als Ergebnis der geistigen Anschauung des Menschen, der die natürlichen Prozesse fördert und sie mit Heilstoffen unterstützt.

Der höchste Grundsatz des landwirtschaftlichen Betriebs ist der Mensch, der die Phänomene ganzheitlich zu deuten weiß und die agronomische Kultur mit ethischen und ästhetischen Prinzipien integriert. Der biodynamische Landwirt versucht, das tiefe Sein der Lebewesen zu erkennen und diese Erkenntnis praktisch anzuwenden.